abyssos.org

Es hat eine halbe Ewigkeit gedauert, aber nun ist der Relaunch tatsächlich Realität. Willkommen auf abyssos.org, meiner nunmehrigen Heimat im Internet für die nächsten Jahre. Für jene, die die alte Seite kannten ist es wahrscheinlich ohnehin offensichtlich: abyssos.org ist die Übersetzung von lup.ownaniert.de ins Web 2.0. Aber es ist nicht nur ein bloßes Update geschehen – die Seite ist erwachsener, besser organisiert (hoffentlich deswegen aber nicht weniger anarchisch) und ist auch weniger Selbstzweck geworden, als viel mehr Repräsentationsorgan. Ein kleiner Leitfaden zur Seite findet sich unter „Über abyssos.org“.

Die größte Veränderung stellt die Plattform dar, wo diese Zeilen hier geschrieben stehen, nämlich der Blog. Dieser ist in zweierlei Hinsicht ein Experiment: Erstens gibt er mir eine Möglichkeit akute Gedanken zu formulieren, Ideen offen zu legen, ohne sie erst in die Form einer wissenschaftlichen Arbeit oder eines literarischen Textes bringen zu müssen. Dies birgt natürlich auch die Gefahr in sich vorschnell zu agieren, Irrtümer zu begehen, Fehlschlüsse zu ziehen etc. – allerdings finde ich, liegt genau in dieser Gefahr auch einer der zentralen Reize des Bloggings und nicht zuletzt schützt das in Frage gestellt werden auch davor, die eigene Weltanschauung der Stagnation anheim fallen zu lassen. Zweitens besteht der Experimentcharakter dieses Blogs schlicht in der Kommentarfunktion. Jeder Leser kann seinen Unmut äußern, Fehler aufzeigen oder mir die Leviten lesen – und das direkt unter den Einträgen ohne Umschweife oder Zensur. Daraus ergibt sich für mich eine ganz andere Situation als Schreibender, da mir die Wirkung auf den Leser eher bewusst wird, als dies bisher der Fall war, und dieser Aspekt mir somit auch wesentlich präsenter ist, wenn ich einen Blogeintrag verfasse. Ich selbst bin sehr gespannt darauf, wie sich diese neue Situation auswirken wird.

Ein wenig möchte ich nun auf die technischen Hintergründe zur Site eingehen. Wie schon einst bei lup.ownaniert.de schwebte mir ein sehr minimalistisches Design vor, das auch dazu taugt längere Fließtexte darzustellen und am besten ohne Bilder oder gar aufwendige Scripte auskommt. Nach einigem Ringen entschloss ich mich dazu ein CMS (Content Management System) zu verwenden, und die Homepage somit dynamisch zu gestalten und nicht länger mittels statischer HTML Seiten. Meine Wahl fiel dann auf das recht bekannte WordPress, nachdem es auch wesentlich einfacher zu installieren war, als andere CMS, die vielleicht schneller gewesen wären. Das Layout basiert auf der schon minimalistischen Theme „Whitepress“ von John Tsvedos, die ich noch einmal auf meine Zwecke hin reduziert habe. Das ganze Unterfangen war ein echter, bisweilen immer noch währender Kampf, in dem ich immer wieder die Einfachheit der HTML’schen Stasis herbei gesehnt habe.
Nun aber ist die Homepage gleich um fast ein Jahrzehnt moderner und ich beginne langsam die Vorzüge des neuen Systems wertzuschätzen. Bevor ich aber wirklich ohne Fluchen mit dem neuen System im Verbund existieren kann wird bestimmt noch das eine oder andere Jahr ins Land ziehen, so zumindest mein gegenwärtiger Eindruck.

Inhaltlich neu an der Seite ist vor allem, dass sie nun auch dazu dienen soll, mein wissenschaftliches Treiben in meiner Funktion als Student wiederzugeben, also das Private und das Berufliche, zwischen denen ich seit ich studiere ohnehin gar nicht mehr so eindeutig trennen kann, zusammenzuführen und das Verschwimmen dieser Grenzen für andere nachvollziehbar zu machen. Eine weitere Absicht meinerseits war es die Seite lesbarer zu machen, daher die neue Ordnung, der Versuch einer konsequenten Unterteilung anhand bestehender Genregrenzen, um es dem Leser zu ermöglichen schon vor dem Lesen anhand seiner Interessen zu filtern. Das bedeutet nicht, dass ich abyssos.org als einen Ort der Dienstleistung verstehe, sondern ist eher Resultat der Entscheidung die Vorzüge der user friendliness anzuerkennen – der Charakter bleibt der alte: abyssos.org ist der Versuch die Vorgänge in meiner kleinen Geisteswelt zu kommunizieren. Mehr kann und will ich mir und meiner Umwelt zu diesem Zeitpunkt nicht aufbürden.

Auch wird der Blog dazu dienen auf neue Inhalte auf der Seite hinzuweisen, also die Funktion einnehmen, die einst der Bereich „news“ hatte. Wie genau ich das machen werde, muss ich mir noch genauer überlegen, wie bereits angedeutet, bin ich noch am Erforschen des neuen Systems, aber der Möglichkeiten scheint es genug zu geben. Nicht nur deswegen also sollte der geneigte Leser in Zukunft diese Seite im Auge behalten.

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